Goethe glaubte noch, "daß Zahlen uns belehren, ob die Welt gut oder schlecht regiert werde." In Zeiten der Datenflut besitzt die Statistik nicht mehr die Glaubwürdigkeit wie ehedem für den Geheimrat aus Weimar. Dies gilt umso mehr, wo sie im Rufe steht, Reklame- oder Propagandazwecken zu dienen. Das greise Politbüro unter Führung Erich Honeckers hat mehr ungeschickt als geschickt das Herrschaftsinstrument der Zahlen und Tabellen genutzt. Seinen marktschreierisch aufgemachten "Roboter"-Statistiken Glauben zu schenken, galt schon damals eine Torheit.
Doch soll aus diesem Grund das umfangreiche Datenmaterial des Statistischen Amtes der DDR wie andere Hinterlassenschaften der DDR zu Abfall erklärt werden? Müssen die Historiker auf diesen Fundus von Daten über diesen Teil deutscher Geschichte verzichten, nur weil mit ihm Schindluder getrieben wurde? - Fragen, die in der Praxis bereits ihre Antwort gefunden haben.