In den Debatten über den Standort Deutschland und die Rolle der sogenannten Zukunftstechnologien bei der "Standortssicherung" ertönt gelegentlich der Ruf nach mehr forschungspolitischer Initiative der Bundesregierung. Derartige Forderungen, etwa in den Alternativprogrammen von SPD und DGB zum Bonner "Sparpaket", haben ihre Berechtigung.
Doch sie führen nicht selten auch zu einer Überbewertung der staatlichen Steuerungsmaßnahmen. Der überwiegende Teil der gesellschaftlichen Forschung und Entwicklung (FuE) wird in den führenden Industriestaaten innerhalb des privaten Wirtschaftssektors organisiert und durchgeführt. Dies ist in der Bundesrepublik nicht anders. Ihre Unternehmen sind nicht nur die mit Abstand bedeutendsten Träger, sondern auch die maßgeblichen Finanziers von Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten. In der privaten Wirtschaft findet nicht nur der größte Teil der gesamten FuE statt - mit 52,1 Mrd. DM oder 66,1% entfielen hierzulande 1995 etwa zwei Drittel der gesamten Bruttoinlandsausgaben für FuE (1995: 78,8 Mrd. DM) auf diesen Sektor. Mit 60,3% finanziert die Wirtschaft zudem ca. drei Fünftel der FuE-Gesamtausgaben der Bundesrepublik (1995: 81,0 Mrd.