Der technologische Wandel, der uns in die "Informationsgesellschaft" führen soll, wird von den herrschenden Eliten in Politik und Wirtschaft ziemlich vorbehaltlos als große Chance für Arbeit und Umwelt begrüßt. Daß Strukturkonservative den Verheißungen technischer Innovationen Glauben schenken, hat hierzulande Tradition und kann von daher kaum überraschen. Man denke nur an die bekannte Formel von Franz Josef Strauß: "Konservativ sein heißt, an der Spitze des Fortschritts zu stehen.
In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn.