Supergeld - Superstaat?
Jack Langs Ausführungen sind erfrischend und notwendig. Sie weisen in aller Deutlichkeit auf einen gravierenden Mangel der europapolitischen Diskussionen hin: den Mangel an Weitsicht, Leitbildern und Visionen. Europa braucht eine Vision, ein Leitbild: die Europäische Föderation mit globaler Gestaltungsfähigkeit! Sie ist objektiv zwingend, weil die Herausforderungen der Globalisierung nur zu bestehen sind, wenn die Staaten der Europäischen Union ihren nationalen Egoismus und ihren Provinzialismus überwinden und die scheinbaren Nachteile eines Souveränitätsverzichtes gegen die Vorteile einer global handlungsfähigen politischen Union eintauschen. Sie kann Menschen überzeugen und begeistern, weil sie der Integration Richtung und Orientierung gibt und mit den Fragen zur Gestaltung einer supranationalen Demokratie die Beteiligung und das Engagement großer Bevölkerungsteile als Voraussetzung ihrer Gestaltwerdung benötigt. Markt und Geld taugen alleine nicht, um die Menschen zu begeistern und sie für neue Anstrengungen zu motivieren. Natürlich ist pragmatisches Handeln und Wirklichkeitssinn eine unabdingbare Voraussetzung für Fortschritt und Weiterentwicklung, denn ohne die Realitäten zu berücksichtigen, würde politisches Handeln ins Leere gehen.