Ausgabe Mai 1998

Gesellschaft des langen Lebens

Einige Schlußfolgerungen aus dem demographischen Wandel

Wenn vom demographischen Wandel die Rede ist, dann meist mit negativen Konnotationen: "Altenberg", "Generationenvertrag ohne Zukunft" oder "Generationenkrieg" sind die Stichworte und Schlagzeilen. Da das Thema Alter, nicht nur wegen der damit meist verbundenen Rentendebatte, eher negativ gesehen wird - Fachleute sprechen von der "social-problem"-Perspektive -, scheut sich manch einer der zuständigen Politiker gar, das Wort "Seniorenpolitik" in den Mund zu nehmen, wo doch z.B. dem Begriff "Jugendpolitik" nichts Anrüchiges anhaftet. Schon vor einiger Zeit verlangte der Bundestagsausschuß für Familie, Senioren, Frauen und Jugend von der EU-Kommission, in ihren Empfehlungen auf den Begriff der "Überalterung" zu verzichten. Doch das noch vorherrschende negative Altersbild läßt sich nicht von heute auf morgen und nicht durch Beschluß verändern.

Wie auch immer die Etikettierungsfragen gelöst werden: Die Entwicklungen, um die es geht, sind in Ansätzen bekannt, und die Gesellschaften werden das Beste daraus machen müssen. Vor wenigen Wochen hat die Bundesregierung ihren zweiten Altenbericht über die Lebenssituation deutscher Senioren vorgelegt.

Mai 1998

Sie haben etwa 4% des Textes gelesen. Um die verbleibenden 96% zu lesen, haben Sie die folgenden Möglichkeiten:

Artikel kaufen (1€)
Digitalausgabe kaufen (10€)
Anmelden

Aktuelle Ausgabe November 2025

In der November-Ausgabe ergründen Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey die Anziehungskraft des demokratischen Faschismus. Frank Biess legt die historischen Vorläufer von Trumps autoritärer Wende offen – ebenso wie die Lebenslügen der Bundesrepublik. Daniel Ziblatt zieht Lehren aus der Weimarer Republik für den Umgang mit den Autokraten von heute. Annette Dittert zeigt, wie Elon Musk und Nigel Farage die britische Demokratie aus den Angeln zu heben versuchen. Olga Bubich analysiert, wie Putin mit einer manipulierten Version der russischen Geschichte seinen Krieg in der Ukraine legitimiert. Ute Scheub plädiert für die Umverteilung von Wohlstand – gegen die Diktatur der Superreichen. Sonja Peteranderl erörtert, inwiefern sich Femizide und Gewalt gegen Frauen mit KI bekämpfen lassen. Und Benjamin von Brackel und Toralf Staud fragen, ob sich der Klimakollaps durch das Erreichen positiver Kipppunkte verhindern lässt.

Zur Ausgabe Probeabo

Weitere Artikel zum Thema

Flucht vor der Verantwortung: Lieferkettengesetze am Ende?

von Merle Groneweg

Der 11. September erinnert nicht nur an den Einsturz des World Trade Centers in New York, sondern auch an eine der schwersten Katastrophen in der Textilindustrie: den Brand in der Fabrik Ali Enterprises in Karatschi, Pakistan.

Ohne EU-Mindestlohn kein soziales Europa

von Roland Erne

Nach Jahren antisozialer Politik infolge der Finanzkrise von 2008 standen soziale Fragen in der vergangenen Legislatur der EU wieder weiter oben auf der Agenda. Zwischen 2022 und 2024 verabschiedeten das EU-Parlament und der Rat seit langem wieder mehrere soziale EU-Gesetze, darunter die Richtlinie über „angemessene Mindestlöhne in der Europäischen Union“.

Drei Millionen ohne Abschluss: Was tun?

von Maike Rademaker

Die Zahl war lediglich einen Tag lang einige Schlagzeilen wert: Rund 2,9 Millionen junge Menschen zwischen 20 und 34 Jahren hierzulande haben keinen Berufsabschluss. Maike Rademaker analysiert Gründe und Lösungsansätze.