Einige Schlußfolgerungen aus dem demographischen Wandel
Wenn vom demographischen Wandel die Rede ist, dann meist mit negativen Konnotationen: "Altenberg", "Generationenvertrag ohne Zukunft" oder "Generationenkrieg" sind die Stichworte und Schlagzeilen. Da das Thema Alter, nicht nur wegen der damit meist verbundenen Rentendebatte, eher negativ gesehen wird - Fachleute sprechen von der "social-problem"-Perspektive -, scheut sich manch einer der zuständigen Politiker gar, das Wort "Seniorenpolitik" in den Mund zu nehmen, wo doch z.B. dem Begriff "Jugendpolitik" nichts Anrüchiges anhaftet. Schon vor einiger Zeit verlangte der Bundestagsausschuß für Familie, Senioren, Frauen und Jugend von der EU-Kommission, in ihren Empfehlungen auf den Begriff der "Überalterung" zu verzichten. Doch das noch vorherrschende negative Altersbild läßt sich nicht von heute auf morgen und nicht durch Beschluß verändern.
Wie auch immer die Etikettierungsfragen gelöst werden: Die Entwicklungen, um die es geht, sind in Ansätzen bekannt, und die Gesellschaften werden das Beste daraus machen müssen. Vor wenigen Wochen hat die Bundesregierung ihren zweiten Altenbericht über die Lebenssituation deutscher Senioren vorgelegt.