Der Weltmarkt des Exportweltmeisters heißt Euro-Land
"Überregulierung und Steuerlast, Anspruchsdenken und Lohnnebenkosten bedrücken die deutschen Unternehmen, ihre Fähigkeit, auf dem Weltmarkt mitzuhalten, ist bedroht oder gar schon verloren gegangen." Auch wenn der anstehende Bundestagswahlkampf die Bundesregierung und ihr nahestehende Wirtschaftskreise optimistischere Töne anschlagen läßt, durchzieht dieser defätistische Grundtenor hierzulande den politischen Diskurs. Nicht zuletzt klingt er in der bündnisgrünen Losung an, die künftig einen 5-Mark-Benzinpreis mit sinkenden Lohnnebenkosten verbinden will. Und erst kürzlich legte BDI-Vizepräsident Ignaz Walter ein Thesenpapier vor: "Gefährliche Turbulenzen in Staat und Wirtschaft" machte der Konzernchef und Haupteigentümer der Walter Bau-Holding aus. Der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" war es einen Aufmacher in ihrem Wirtschaftsteil wert. 1) Aber fast zeitgleich verlautete übereinstimmend aus Frankfurt und Wiesbaden: "Der deutsche Exportmotor brummt weiterhin äußerst kraftvoll über die großen Handelsautobahnen."
Eindrucksvoll demonstriert der Außenhandel die wirkliche Stärke des Standorts Deutschland. Dafür findet sich in der Imund Exportbilanz wenig von der vielbehaupteten Globalisierung, statt dessen gilt: Euroland ist sich selbst genug.