Über die schwierige Balance zwischen Ökonomie und Ökologie
"Push the Buttons to find the various Minerals". Wer dieser Aufforderung an der großen Schautafel in der geologischen Abteilung des Transvaal Museums für Naturkunde in Pretoria Folge leistet, findet die Landkarte Südafrikas mit leuchtenden Punkten übersät. Ob Kohle, Gold, Silber, Platin, Uran, Phosphat oder Diamanten, mit all diesen Bodenschätzen ist das Land am Kap reichlich gesegnet. Hinge sein wirtschaftliches Wohlergehen einzig von der Ausstattung mit Ressourcen ab, ließe sich für Südafrika eine rosige Zukunft prophezeien. Doch so einfach liegen die Dinge nicht. "Das Leben aus der Schatztruhe," so Rod Crompton vom Ministerium für Handel und Industrie, "ist eine feine Sache, aber es kann zur Trägheit verleiten". Daß Südafrika fast 60% seiner Exporterlöse durch die Ausfuhr von mineralischen Rohstoffen erzielt, im Gegenzug aber praktisch alle hochwertigen Industriegüter importieren muß, hält er für eine enorme Strukturschwäche: "Wir brauchen wertschöpfungsintensive Industrien und Dienstleistungen, sonst bleiben wir ewig in der Rolle des Rohstofflieferanten für die erste Welt gefangen."
Technologiedefizite und einseitige Exportstruktur sind nicht die einzigen Schattenseiten der rohstoffbasierten Entwicklung in Südafrika. Auch die Folgen für Natur und Umwelt sind erheblich.