Wie sich die Bilder gleichen: Da stoßen "islamische Rebellen" aus Stützpunkten in Ländern, die zu Auffanggebieten für internationale Terroristen geworden sind, über unwegsame, unkontrollierte Grenzregionen in Nachbarländer vor, besetzen dort Dörfer und schaffen sich eine Basis für weitere Aktionen. In dem einen Fall greift Aggression von Tschetschenien auf die Nachbarrepublik Dagestan über und stürzt Rußland in seine schwerste Sicherheitskrise seit dem Tschetschenienkrieg; in dem anderen Fall dringen die Insurgenten über Tadschikistan in einen zu Kirgistan gehörenden Teil des Ferganatals ein, nehmen Geiseln und lassen in allen Staaten Zentralasiens die Alarmglocken schrillen. Beide Male eskalieren lokale Terrorakte zu Kleinkriegen, in die reguläre Streitkräfte verwickelt werden, und zeigt ein begrenztes "islamistisches" Unruhepotential, das seit längerem in beiden Regionen auszumachen ist, ein erschreckendes Ausmaß an Militarisierung. Spannt sich da der Jihad vom Kaukasus bis Mittelasien? Verlagert sich gar die Dynamik des Islamismus vom Kernraum des Mittleren Ostens in den exsowjetischen kaspischen Raum?
Beide Vorfälle ereignen sich in Gebietsteilen des Nordkaukasus und Mittelasiens, der Achillesferse der jeweiligen Region.