Ausgabe August 2000

Der Anfang vom Ende der Zanukratie

Robert Mugabe und die Krise in Zimbabwe

Es war einmal ein Land in Afrika, dessen jahrzehntelanger Kampf gegen die Herrschaft einer kleinen weißen Oberschicht am Verhandlungstisch gewonnen wurde. Ein Land, dessen neue politische Führung in freien und demokratischen Wahlen gewählt wurde und dessen Verfassung als Vorbild für den gesamten Kontinent galt. Dessen Reichtum an Ressourcen und Produktionsmitteln Hoffnung auf ein afrikanisches Wirtschaftswunder machte. Dessen schwarzer Präsident, ein gefeierter Held des Unabhängigkeitskampfes, der weißen Minderheit die Hand zur Versöhnung reichte. Simbabwe - 1980 hielt die Welt das ehemalige Rhodesien für ein Musterbeispiel gelungener Entkolonialisierung. Die Politik von Präsident Robert Mugabe und seiner Zimbabwe African National Union (ZANU) mit Investitionen in den Bildungs- und Gesundheitssektor sowie mit ihrer kompromisslosen Haltung gegenüber Apartheid-Südafrika wurde gelobt und mit Entwicklungshilfe belohnt.

Heute - 20 Jahre nach der Unabhängigkeit von Großbritannien - hat sich das Bild radikal geändert. Das Land weißer Farmer wird von sogenannten "Kriegsveteranen" besetzt, während die Polizei tatenlos zuschaut. Es gibt Tote und Verletzte bei Auseinandersetzungen zwischen Anhängern der Regierungspartei und der Opposition. Während sich Simbabwe in einer schweren Wirtschaftskrise befindet, führt die Regierung im benachbarten Kongo einen verlustreichen und teuren Krieg.

Sie haben etwa 5% des Textes gelesen. Um die verbleibenden 95% zu lesen, haben Sie die folgenden Möglichkeiten:

Artikel kaufen (1€)
Digitalausgabe kaufen (10€)
Anmelden

Aktuelle Ausgabe Dezember 2025

In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

Zur Ausgabe Probeabo

Weitere Artikel zum Thema