Ausgabe August 2000

Der Anfang vom Ende der Zanukratie

Robert Mugabe und die Krise in Zimbabwe

Es war einmal ein Land in Afrika, dessen jahrzehntelanger Kampf gegen die Herrschaft einer kleinen weißen Oberschicht am Verhandlungstisch gewonnen wurde. Ein Land, dessen neue politische Führung in freien und demokratischen Wahlen gewählt wurde und dessen Verfassung als Vorbild für den gesamten Kontinent galt. Dessen Reichtum an Ressourcen und Produktionsmitteln Hoffnung auf ein afrikanisches Wirtschaftswunder machte. Dessen schwarzer Präsident, ein gefeierter Held des Unabhängigkeitskampfes, der weißen Minderheit die Hand zur Versöhnung reichte. Simbabwe - 1980 hielt die Welt das ehemalige Rhodesien für ein Musterbeispiel gelungener Entkolonialisierung. Die Politik von Präsident Robert Mugabe und seiner Zimbabwe African National Union (ZANU) mit Investitionen in den Bildungs- und Gesundheitssektor sowie mit ihrer kompromisslosen Haltung gegenüber Apartheid-Südafrika wurde gelobt und mit Entwicklungshilfe belohnt.

Heute - 20 Jahre nach der Unabhängigkeit von Großbritannien - hat sich das Bild radikal geändert. Das Land weißer Farmer wird von sogenannten "Kriegsveteranen" besetzt, während die Polizei tatenlos zuschaut. Es gibt Tote und Verletzte bei Auseinandersetzungen zwischen Anhängern der Regierungspartei und der Opposition. Während sich Simbabwe in einer schweren Wirtschaftskrise befindet, führt die Regierung im benachbarten Kongo einen verlustreichen und teuren Krieg.

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