Ausgabe Mai 2000

Generation auf Widerruf

"Wähl Dir eine Generation", lautet eine beliebte Reihe in den Feuilletons deutscher Zeitungen. Nach den "89ern" (Claus Leggewie), der "Generation Berlin" (Heinz Bude) und der "Generation Golf" (Florian Illies) nun die "Generation 2000"? Vor lauter "Generation" ist von der Jugend in Deutschland kaum noch die Rede. Viele unter den heute 15- bis 24jährigen waren 1989 keine zehn Jahre alt, leben weit weg von Berlin, und die allermeisten von ihnen fahren auch nicht Golf. Jugend 2000 - eine Generation ohne Eigenschaften? Die neue ShellStudie 1) gibt für skandalisierende Schlagzeilen wenig her. Dafür um so mehr für ein Umdenken in den zentralen gesellschaftlichen Politikbereichen Arbeit, Familie und Bildung. Generationen, verstanden als Altersgruppen, die durch gemeinsame Erfahrungen zusammengehalten werden, lassen sich in Zeiten tiefgreifenden Wandels nicht leicht definieren. Eine Jugend, die sich dialogisch begreift, will sich auch nicht definieren lassen.

Die Anforderungen zunehmend globalisierter und individualisierter Gesellschaften werden von ihr pragmatisch und illusionslos erkannt.

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Aktuelle Ausgabe Dezember 2025

In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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