In der Bundesrepublik Deutschland nimmt nur gut 1% der Männer Erziehungsurlaub in Anspruch, die Betreuung von Kleinkindern ist hierzulande noch überwiegend Frauensache. 1) Manche mögen dies für den Normal- oder gar Naturzustand halten, in anderen Ländern sind Männer in Familienfragen jedoch weitaus engagierter: In Schweden zum Beispiel nutzen sie immerhin rund zwölf Prozent der gesamten für den Elternurlaub zur Verfügung stehenden Zeit. In fast allen skandinavischen Ländern gibt es ausschließlich für Männer bestimmte Zeiträume des Elternurlaubs, die von diesen in Anspruch genommen werden müssen. Mit Einführung dieser verpflichtenden Väter-Quoten ist der Anteil derjenigen, die sie nutzen, etwa in Norwegen von 2% auf 70% angestiegen - und dies, obwohl die finanziellen Ersatzleistungen der Männer in diesem Land jeweils am Verdienst der Ehepartnerinnen, die überwiegend Teilzeitarbeit arbeiten, bemessen werden. Diskutiert wird in diesem Zusammenhang, das Recht auf Elternurlaub - zur Zeit ein von der Mutter abgeleitetes Recht - als eigenständiges Recht des Vaters zu verankern und damit Vaterschaft auch formal aufzuwerten.
In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn.