Ausgabe Dezember 2001

Die Rückkehr der Friedensbewegung

Dem Erschrecken und der tiefen Betroffenheit nach den monströsen Anschlägen vom 11. September folgte bald der politische Alltag: Während sich die politische Klasse hier zu Lande daran machte, lang gehegte Wünsche und seit dem deutschen Herbst liegen gebliebene Pläne zur Verschärfung des Ausländerrechts, der Ausweis- und Passgesetze, des Vereinsgesetzes oder des Verfassungsschutzgesetzes zu verwirklichen, bereiteten die USA konzentriert und planmäßig - und insoweit "besonnen" ihren Feldzug gegen den Terrorismus vor, der sich zuallererst gegen Afghanistan richten sollte. Alle Aufrufe aus Kreisen kritischer Wissenschaftler, Publizisten, Schriftsteller und des alternativen politischen Spektrums hatten ebenfalls "Besonnenheit" eingefordert, weil man - nicht ganz ohne Grund - den USA und ihrem von Gerichts wegen eingesetzten Präsidenten allerhand unbesonnene Vergeltungsaktionen zutraute.

George Bush jr. reagierte nicht nach "Cowboymanier". Er ließ sich Zeit, um den vermeintlichen Herd und Zufluchtsort des weltweiten Terrorismus à la al Qaida politisch zu isolieren und militärisch einzukreisen.

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Aktuelle Ausgabe Dezember 2025

In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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