Ausgabe Oktober 2001

Pragmatischer Realismus

Chinesische Außenpolitik zwischen Hegemonialstreben und wirtschaftlichen Zwängen

Angesichts massiver Spannungen zwischen der aufstrebenden Großmacht in Ostasien und den USA stellt sich die Frage, wie China mit seinem wachsenden politischen und wirtschaftlichen Gewicht in die internationale Gemeinschaft integriert werden kann. Eine genauere Betrachtung der chinesischen Außenpolitik zeigt, daß sich hinter der Fassade nationalistischer Parolen in der Regel ein äußerst pragmatisches und ergebnisorientiertes Handeln feststellen läßt. Im Hinblick auf die deutsch- und europäisch-chinesischen Beziehungen bieten sich dadurch vielfältige Möglichkeiten der Kooperation. Chinas außenpolitischer Kurswechsel 1978 folgte der innenpolitischen Notwendigkeit, nach dem desaströsen Scheitern des maoistischen Entwicklungsmodells eine umfassende Modernisierung einzuleiten. Es galt zunächst, ein friedliches außenpolitisches Umfeld zu schaffen, um kostspielige Rüstungsanstrengungen zurückfahren zu können. Weiterhin sollte das Land so weit wie nötig in die Weltwirtschaft integriert werden, um ausländisches Kapital und internationale Technologie anzuziehen und für den Aufbau der Binnenwirtschaft zu nutzen.

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In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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