Ausgabe April 2002

In Vorbereitung auf Rio plus 10

Wer im August dieses Jahres günstig nach Südafrika einfliegen möchte, hätte sich schon im Dezember 2001 kümmern müssen. Die preiswerten Plätze sind fast alle vergeben. Vom 26. August bis zum 6. September 2002 findet der UN-Weltgipfel für Nachhaltige Entwicklung (WSSD) in Johannesburg statt. 40 000 Vertreter aus 188 Staaten werden zum 2. Erdgipfel erwartet. Zehn Jahre nach der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung (UNCED) 1992 in Rio de Janeiro wird nun Bilanz gezogen. Der Zustand der Patientengemeinschaft Erde-Menschheit soll erörtert und die nächsten Schritte müssen verhandelt werden. Johannesburg 2002 muss zunächst Rechenschaft über die vergangene Dekade ablegen. Was haben die fünf Rio-Dokumente - die Rio-Deklaration, das Aktionsprogramm Agenda 21, die "Klimakonvention", die "Walderklärung" und die "Konvention über die biologische Vielfalt" bewirkt? Hat der "Geist von Rio" negative Tendenzen verringert oder verstärkt?

Nach anfänglicher Euphorie bei der Formulierung ökologischer, handels-, technologie- und finanzpolitischer u.a. Zielsetzungen hatte sich die Aufbruchsstimmung von Rio aber bald verflüchtigt.

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Aktuelle Ausgabe September 2025

In der September-Ausgabe plädiert Lea Ypi für eine Migrationsdebatte im Sinne der Aufklärungsphilosophie. Cinzia Sciuto fordert, der zunehmenden Aushöhlung des Völkerrechts mit einer entschiedenen Verteidigung desselben zu begegnen – und nicht mit Resignation und falschem Realismus. Für Georg Diez markieren die Kriegsverbrechen in Gaza und die fehlenden Reaktionen darauf einen Epochenbruch; sie stünden für nicht weniger als den Verrat des Westens an der Humanität. Herfried Münkler analysiert, wie Kriege historisch endeten und Friedenszeiten begannen und was das mit Blick auf den Ukrainekrieg bedeutet. Simone Schlindwein deckt auf, wie Russland junge Afrikanerinnen mit falschen Versprechen für die Kriegswirtschaft rekrutiert. Warum die grüne Digitalisierung ein Mythos ist und was der KI-Boom den Globalen Süden kostet, erläutern Ingo Dachwitz und Sven Hilbig. Und Eva-Maria Klinkisch sowie Markus Rieger-Ladich zeigen auf, wie Long Covid-Betroffene von der Gesellschaft und dem Gesundheitssystem systematisch ignoriert werden – und was dagegen zu tun ist. 

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