Ausgabe November 2025

Lithiumabbau in der EU: Der fatale Wettlauf um Rohstoffe

Lithium-Abbaugebiet in der Atacama-Salzwüste in Chile, 29.7.2024 (IMAGO / Anadolu Agency)

Bild: Lithium-Abbaugebiet in der Atacama-Salzwüste in Chile, 29.7.2024 (IMAGO / Anadolu Agency)

Karge Salzwüsten, grün-gelbliche Wasserbecken, die sich kilometerweit über Hochebenen erstrecken, weiße Salzkegel, die in den Himmel ragen. Diese Bilder assoziieren viele mit dem Abbau eines der gefragtesten Rohstoffe für die grüne Transformation: Lithium. Das Leichtmetall wird vor allem für die Herstellung der Lithium-Ionen-Batterie benötigt, die nicht nur in Elektroautos verbaut, sondern auch im Bereich der erneuerbaren Energien und in militärischen Drohnen eingesetzt wird. Die EU hat Lithium bisher zu großen Teilen importiert – das soll sich ändern.[1]

Mit dem Critical Raw Materials Act (CRMA) wird der Abbau kritischer Rohstoffe künftig vermehrt auf EU-Boden stattfinden. Bis 2030 soll der innereuropäische Rohstoffabbau zehn Prozent der EU-Nachfrage decken. Die Weiterverarbeitung von strategischen Rohstoffen in der EU soll auf 40 Prozent steigen. Dazu sollen 47 strategische Projekte die Rohstoffkapazitäten innerhalb der EU stärken, 18 davon beziehen sich auf Lithium. Jedoch befürchten NGOs und Umweltorganisationen, dass durch verkürzte Genehmigungsverfahren ökologische Standards umgangen und die Beteiligung betroffener Bevölkerungsgruppen untergraben werden könnten. Die katastrophalen ökologischen und sozialen Auswirkungen des Lithiumabbaus sind bekannt.

»Blätter«-Ausgabe 11/2025

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