Ist Leo Kirch bankrott? Wie lange kann sich der hoch verschuldete Medientycoon noch halten? Wer gehört zu den Gewinnern, wer zu den Verlierern im deutschen Medienmonopoly? Kein Thema hat die Medienszene in den letzten Jahren so elektrisiert wie der drohende Zusammenbruch eines der größten deutschen Film- und TVUnternehmen. Die Berichterstattung überschlägt sich seit Wochen, oft weniger mit Fakten angereichert denn mit Spekulationen. Mitspieler gibt es reichlich: Banken, Medienkonzerne und nicht zuletzt die Politik, die zwar ungern selbst als womöglich scheiternder Retter auftreten will, aber im Hintergrund die Fäden zu ziehen versucht. Und über diesem deutschen Spielplan dräut der angloamerikanisch-australische Medienunternehmer Rupert Murdoch, von den meisten als Bedrohung, von den wenigsten als "weißer Ritter" angesehen.
Die wichtigste Rolle spielen derzeit die Banken: Mindestens 6,5 Mrd. Euro an Kreditschulden hat die Kirch-Gruppe angehäuft, verteilt auf alle wichtigen deutschen Geldinstitute, die versuchen, für das eigene Haus möglichst viel zu retten. Die Partnerschaften zwischen den Banken wechseln und überzeugen wenig. Dem Jongleur Leo Kirch ist das Spiel mit Beteiligungen und Allianzen, Verschachtelungen und Versprechungen entglitten.