Rot-grüne Geschlechterpolitik zwischen Aufbruch und Frustration
Im Wahljahr 2002 lohnt es sich, einen resümierenden Blick auf die politischen Aktivitäten der Bundesregierung seit der Machtübernahme im Jahr 1998 zu werfen. Dies soll hier im Hinblick auf die Situation von Frauen auf dem deutschen Arbeitsmarkt geschehen. Dabei werden die Aktivitäten der rot-grünen Regierung nicht mit denen ihrer Vorgängerin verglichen. Maßstab bildet die Koalitionsvereinbarung von 1998. Sie enthielt die Absicht, mit einem "neuen Aufbruch für die Frauenpolitik" die "Gleichstellung von Mann und Frau wieder zu einem großen gesellschaftlichen Reformprojekt zu machen." 1) Als ein Kernvorhaben wurde das Aktionsprogramm "Frau und Beruf" beschlossen, das die berufliche Integration und den Aufstieg von Frauen fördern soll. Schaut die Beobachterin auf die Fakten 2), so zeigen sich seit 1998 keine durchgreifenden Veränderungen. Dies ist zunächst nicht verwunderlich, ist doch einerseits der Beobachtungszeitraum kurz und schlagen andererseits politische Maßnahmen erst mit einer gewissen Verzögerung auf den Arbeitsmarkt durch. Die Wirkungen rotgrüner Politik werden in den folgenden Jahren besser zu messen sein als gegenwärtig.