Als im September auf einer thailändischen Militärbasis Gespräche zwischen der Regierung Sri Lankas und den Liberation Tigers of Tomil Eelum (LTTE) stattfanden, war es bereits der fünfte Versuch zur Beendigung eines Krieges, der mehr als 70 000 Menschen das Leben gekostet, eine Million Menschen vertrieben, eine weitere Million zur Flucht ins Ausland veranlasst sowie den Norden und Osten des Landes weit gehend verwüstet hat. Doch diesmal konnten die Verhandlungspartner auf besseren Ausgangsbedingungen aufbauen. So gibt es seit Ende Februar einen offiziellen Waffenstillstand, den die Sri Lanka Monitoring Mission unter Beteiligung skandinavischer Militärs überwacht. Wirtschaftsembargos wurden aufgehoben, der Warenverkehr floss wieder. Eine Welle von Touristen, Pilgern und rückkehrwilligen Vertriebenen strömte in die ehemaligen Kriegsgebiete.
Auch die Internationalisierung des Konflikts durch die Vermittlerrolle Norwegens und die Anerkennung der LTTE als einzige authentische Vertretung der Tamilen wirkten sich positiv aus. In den Jahren zuvor waren die Tamil Tigers wegen ihrer Attentate auf zivile Ziele noch als "terroristische Organisation" geächtet worden. Beide Seiten einigten sich auf ein pragmatisches Vorgehen.