Ausgabe März 2003

Klimaschutz - Blockaden in Neu-Delhi

Bereits heute liegt nach Erkenntnissen des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), dem Klimaforschergremium der Vereinten Nationen, die mittlere globale Jahrestemperatur um rund 0,6 Grad Celsius über dem Wert von 1990. Lassen sich die Emissionen an Treibhausgasen nicht reduzieren, erwärmt sich die Erde bis zum Jahr 2100 voraussichtlich um 1,4 bis 5,8 Grad Celsius. In der Kulturgeschichte der Menschheit, so das IPCC, wäre ein solcher Temperaturanstieg ohne Beispiel.1Wasserknappheit und Dürren auf der einen Seite, Überschwemmungen, abschmelzende Gletscher und ein Anstieg des Meeresspiegels um bis zu 88 Zentimeter, im Extremfall sogar eine Veränderung des Golfstroms, der das Klima in Europa beeinflusst – dies sind die Themen, mit denen sich die Menschen im 21. Jahrhundert aller Voraussicht nach in zunehmendem Maße auseinander setzen müssen. Die Kosten der Anpassung an die veränderten Klimaverhältnisse werden vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung für die Bundesrepublik Deutschland auch unter günstigen Bedingungen – angenommen wird hier eine „vorausschauende Planung“ – auf rund ein Prozent des Sozialprodukts geschätzt.

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Aktuelle Ausgabe November 2025

In der November-Ausgabe ergründen Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey die Anziehungskraft des demokratischen Faschismus. Frank Biess legt die historischen Vorläufer von Trumps autoritärer Wende offen – ebenso wie die Lebenslügen der Bundesrepublik. Daniel Ziblatt zieht Lehren aus der Weimarer Republik für den Umgang mit den Autokraten von heute. Annette Dittert zeigt, wie Elon Musk und Nigel Farage die britische Demokratie aus den Angeln zu heben versuchen. Olga Bubich analysiert, wie Putin mit einer manipulierten Version der russischen Geschichte seinen Krieg in der Ukraine legitimiert. Ute Scheub plädiert für die Umverteilung von Wohlstand – gegen die Diktatur der Superreichen. Sonja Peteranderl erörtert, inwiefern sich Femizide und Gewalt gegen Frauen mit KI bekämpfen lassen. Und Benjamin von Brackel und Toralf Staud fragen, ob sich der Klimakollaps durch das Erreichen positiver Kipppunkte verhindern lässt.

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