Bereits heute liegt nach Erkenntnissen des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), dem Klimaforschergremium der Vereinten Nationen, die mittlere globale Jahrestemperatur um rund 0,6 Grad Celsius über dem Wert von 1990. Lassen sich die Emissionen an Treibhausgasen nicht reduzieren, erwärmt sich die Erde bis zum Jahr 2100 voraussichtlich um 1,4 bis 5,8 Grad Celsius. In der Kulturgeschichte der Menschheit, so das IPCC, wäre ein solcher Temperaturanstieg ohne Beispiel.1Wasserknappheit und Dürren auf der einen Seite, Überschwemmungen, abschmelzende Gletscher und ein Anstieg des Meeresspiegels um bis zu 88 Zentimeter, im Extremfall sogar eine Veränderung des Golfstroms, der das Klima in Europa beeinflusst – dies sind die Themen, mit denen sich die Menschen im 21. Jahrhundert aller Voraussicht nach in zunehmendem Maße auseinander setzen müssen. Die Kosten der Anpassung an die veränderten Klimaverhältnisse werden vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung für die Bundesrepublik Deutschland auch unter günstigen Bedingungen – angenommen wird hier eine „vorausschauende Planung“ – auf rund ein Prozent des Sozialprodukts geschätzt.
In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn.