Das Amt des Ministerpräsidenten trat er unter Vorbehalt an, bildete zunächst nur eine Übergangsregierung und legte zwischenzeitlich sein Amt ganz nieder. Mittlerweile, mehr als vier Monate nach dem Rücktritt seines Vorgängers, scheint die Position von Ahmed Kurei – bekannt auch als Abu Ala – gefestigt.
Mahmoud Abbas (Abu Masen) hatte am 6. September letzten Jahres sein Amt niedergelegt und dies mit dem Unwillen der israelischen Regierung begründet, ihre in der Roadmap definierten Verpflichtungen umzusetzen und konstruktive Schritte zu ergreifen. Auch warf Abbas der US-Regierung vor, Israel nicht entsprechend unter Druck gesetzt zu haben. Neu ins Amt kam ein Mann, der schon immer als professioneller Technokrat galt und sich lieber mit dem Alltagsgeschäft als mit Strategieplanungen befasst. Ahmed Kurei, der bis zu seiner Wahl zum Regierungschef als Präsident des Palästinensischen Legislativrates amtierte, war nie Guerilla-Kämpfer. Dafür zeigt sich der 68jährige als erfahrener Vermittler zwischen den verschiedenen Fraktionen der palästinensischen Gemeinschaft. Während seiner gesamten Tätigkeit als Sprecher des Palästinensischen Legislativrates vermittelte er etwa erfolgreich zwischen Arafat und den anderen Gruppen innerhalb des Rates.