Adam Krzeminski und Marek Ostrowski im Gespräch mit Polens Staatspräsident
Berühmt wurde er 1989: Erst in Polen, später auch in der DDR setzten regierende Kommunisten und dissidierende Bürgerrechtler sich am "Runden Tisch" zusammen, um die Transformation des "Realsozialismus", teils als Revolution, teils als "Wende" kodiert, in friedlichen Bahnen zu halten. (Am Gründungsort des Zentralen Runden Tischs der DDR im damals noch Ostberliner Dietrich-Bonhoeffer-Haus wurden 1990 die Protagonisten der ostdeutschen Demokratiebewegung mit dem Demokratiepreis der "Blätter" ausgezeichnet.) Fünfzehn Jahre später feiert das Möbel in Kiew Renaissance. Doch während im Revolutionsjahr 1989 der Runde Tisch für den Anspruch stand, die eigenen Dinge innergesellschaftlich, ohne Einmischung übermächtiger Nachbarn und aus eigener Kraft zu lösen, nahmen Ende vergangenen Jahres in Kiew Vertreter aus Ost und West neben den ukrainischen Kontrahenten Platz, unter ihnen Javier Solana, Ex-NATO-Generalsekretär und Chefaußenpolitiker der EU. Besonders engagiert zeigte sich Aleksander Kwasniewski, der postkommunistische Staatspräsident des EU-Neulings Polen. Detailliert schilderte er anschließend Adam Krzeminski und Marek Ostrowski von der polnischen Wochenzeitschrift "Polityka", worum es aus seiner Sicht an diesem Runden Tisch ging ("Die Mission in Kiew", Polityka Nr. 51 vom 18.12.2004). Das Interview erregte weltweit Aufsehen.