Zur Versachlichung der Integrationsdebatte
"Integration" ist derzeit in aller Munde. Die in Deutschland lebenden Ausländerinnen und Ausländer sollen sich in die Gesellschaft integrieren oder in sie integriert werden. Dazu werden sie angehalten, die deutsche Sprache zu lernen und selbst in ihren Gotteshäusern auf Deutsch zu predigen. Letzteres ist ein Vorschlag zur öffentlichen Sicherheit, den sogar der Vorsitzende der EKD Bischof Huber öffentlich gut hieß. In der Debatte vermischen sich Sicherheitsfragen beliebig mit Fragen der sozialen Integration von Zuwanderern - ein Schema, das sich seit dem Zuwanderungskompromiss zu verfestigen scheint -, und zuletzt kanalisiert sich alles auf die ewige Frage nach der Identität der Deutschen, derzeit zumeist in Form der endlosen Debatte um die ominöse deutsche Leitkultur.
Tatsächlich unterscheidet sich die Lebensweise der Zuwanderer häufig sehr von der anderer Personengruppen in der Bundesrepublik. Diese Erkenntnis hat manchen Kommentator dazu bewegt, die Existenz von Parallelgesellschaften zu beklagen.