Haben Sie es schon bemerkt? Die Bundesrepublik trat bereits 2004 der Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ bei, die von den Vereinten Nationen offiziell 2005 ausgerufen wurde. Damit wurde der Versuch unternommen, die beiden großen Zukunftsthemen Bildung und Nachhaltigkeit zu verkoppeln.
Ob dieses Unterfangen allerdings unter dem Begriff der Nachhaltigkeit erfolgreich sein wird, ist zumindest zweifelhaft. Denn trotz vieler Aktivitäten, die in den zurückliegenden Monaten im Rahmen dieser Weltdekade stattgefunden haben, ist der Begriff nach wie vor nur einer Minderheit bekannt. Lediglich 22 Prozent der Deutschen gaben 2004 an, von ihm gehört zu haben. Gegenüber 2002 ging der Bekanntheitsgrad sogar um sechs Prozent zurück. Ins Auge sticht besonders, dass die Bekanntheit mit dem Grad der Schulbildung korreliert. 40 Prozent der Deutschen mit höherer Schulbildung haben den Begriff schon einmal gehört, aber nur 10 Prozent der Befragten mit niedrigerer Schulbildung.1 Offensichtlich erfordert das Thema eine breitere Öffentlichkeit als bisher und darf nicht nur auf die wissenschaftliche Debatte beschränkt bleiben.
Verfolgt man die gegenwärtig stattfindenden Diskussionen, Tagungen und Veröffentlichungen zum Thema, wird deutlich, dass nach wie vor gewaltige Differenzen beim Begriff der Nachhaltigkeit bestehen.