Im Nordosten Kenias verdorrt seit Monaten das Land, Menschen und Tiere verhungern. Die Bevölkerung muss bis zu 50 Kilometer zurücklegen, um an Wasser zu gelangen. Bereits im vergangenen Sommer litt ein Drittel an Hunger; Ärzte behandelten Zehntausende von dramatisch unterernährten Kindern. Doch nicht nur Kenia, sondern ganz Ostafrika ist von der extremen Dürre betroffen. Millionen Ostafrikaner werden von einer großen Hungersnot bedroht. Nach Schätzungen der Welternährungsorganisation (FAO) sind in Kenia, Somalia, Dschibuti und Äthiopien elf Millionen Menschen dringend auf Hilfe angewiesen. Damit rückt erneut jener „Rohstoff“ ins Zentrum der Aufmerksamkeit, der mehr und mehr zum globalen Problem zu werden droht: Wasser.
Bereits 2001 stellte UN-Generalsekretär Kofi Annan fest, es sei ein Affront gegen die Menschenwürde, dass es der Völkergemeinschaft immer noch nicht gelungen ist, allen Menschen auf der Welt Zugang zu sauberem Wasser zu garantieren und damit einem existenziellen menschlichen Bedürfnis gerecht zu werden, das ein grundlegendes Menschenrecht darstellt. Das Problem, das Annan so auf den Punkt bringt, steht seit Jahrzehnten auf der Agenda der Vereinten Nationen, und an wohlklingenden Absichtserklärungen fehlt es nicht.