An die freudlose McKinsey-Sprache hat man sich in der Hochschulpolitik ja bereits gewöhnen müssen. Schon seit einigen Jahren werben Wissenschaftsminister und Hochschulrektoren für eine „Optimierung“ und „Effizienzsteigerung“ des Studienangebotes. Sie sprechen von „Synergieeffekten“ und „Clusterbildungen“, die man durch Fachverschmelzungen und Umstrukturierungen der Curricula erzielen könne, von einem „Outsourcing“ der „unprofitablen“ Fachrichtungen, der so genannten „Orchideenfächer“. Dank dieses Vokabulars klingen die Reformpläne oftmals beeindruckend durchdacht. Doch tatsächlich verbergen sie gleichzeitig, worum es eigentlich geht: um Umverteilung von Finanzmitteln und um schlichte Kürzungen.
An der Georg-August-Universität in Göttingen, um ein aktuelles Beispiel anzuführen, teilte die Hochsschulleitung kürzlich überraschend mit, mittelfristig die Fächer Politikwissenschaft, Pädagogik und Sportwissenschaft mehr oder minder ersatzlos streichen bzw. „ausmerzen“ zu wollen, wie es der Uni- Präsident formulierte. Der Masterplan der Wissenschaftsplaner sieht vor, den Status der Soziologen zu stärken und diese innerhalb einer „virtuellen Universität Niedersachsen“ zu „clustern“. Bei den drei abgebauten Fachrichtungen sollen künftig bloß noch einige Lehrer „berufsqualifizierend“ ausgebildet werden.