In den letzten Jahren hat in Afrika eine gewaltige Verschiebung der Einflusssphären interessierter Mächte stattgefunden: Nachdem Russland in Folge des Zerfalls der Sowjetunion seine Interessen auf dem Kontinent zurückstellte, entstand in manchen Regionen kurzzeitig ein machtpolitisches Vakuum. Seit Ende der 90er Jahre wird diese Situation abgelöst durch einen neuen Scramble for Africa.
Besonders betroffen ist das erdölreiche subsaharische Afrika. Hier liegen 5,1 Prozent der Weltölvorräte. Allein im Golf von Guinea befinden sich nahezu 36 Mrd. Barrel Erdöl, was 70 Prozent der afrikanischen Reserven entspricht – mit guten Steigerungsmöglichkeiten der gegenwärtigen Förderung. So könnte die Produktion von 3,4 Mio. Barrel pro Tag (bpd) im Jahre 2004 auf 7,4 Mio. bpd 2010 ausgebaut werden. Die höchste Steigerung wird dabei in Nigeria, Tschad, Angola und Äquatorial-Guinea erwartet.1
2006 war Nigeria mit 3,1 Mio. bpd der größte Ölproduzent im subsaharischen Afrika, Angola, mit 1,4 Mio. bpd der zweitgrößte. Auf den ersten Blick scheint die Situation in beiden Staaten ähnlich.