Zu den bemerkenswerten Zügen der jüngsten US-Kongresswahlen zählt der „Populismus“ der Wähler, wie Kommentatoren den ökonomischen Protest nannten, der in deren Votum offenkundig auch steckt. Amerikanischen (und europäischen) Wählern geht zunehmend auf, dass die mit der Globalisierung verbundenen Versprechungen – sowohl aus dem Munde gelehrter Ökonomen wie von Wirtschaftsführern und Politikern – nicht gehalten wurden.
Den Arbeitnehmern der reichen Länder hatte man versprochen, am Ende würden auch sie von der Globalisierung profitieren. Stattdessen müssen sie nun feststellen, dass wohl ihre Länder reicher werden, desgleichen Unternehmen und Manager, gewöhnliche Arbeitnehmer aber objektiv ärmer.
Versprochen war, Arbeitnehmer, deren Arbeitsplätze ins Ausland verlagert werden, müssten zwar möglicherweise Übergangsschwierigkeiten durchstehen, würden aber letzten Endes bessere und anspruchsvollere Jobs bekommen.
Das konnte nicht recht überzeugen, handelte es sich doch sozusagen um den kleinen Bruder eines anderen nicht gehaltenen Versprechens: Die neuen Unternehmensregeln im Zeitalter der Globalisierung würden, so hieß es, dafür sorgen, dass Reichtum und Anerkennung ganz „natürlich“ von oben nach unten durchsickern und buchstäblich jedem Unternehmensangehörigen zugute kommen.