Nicolas Sarkozy, der neue französische Präsident, steht nicht zuletzt in der Innenpolitik vor großen Herausforderungen. Es liegt keine zwei Jahre zurück, dass die Gewalt in den Vorstädten eskalierte und die Regierung den nationalen Notstand ausrufen musste – auch deshalb, weil der damalige Innenminister Sarkozy mit seiner radikalen Rhetorik Öl ins Feuer gegossen hatte. Nur Wochen später rebellierten große Teile der Jugend gegen die Einführung eines Gesetzes, das die hohe Arbeitslosigkeit der Jugendlichen durch niedrigere Löhne bekämpfen sollte. Zwischen Politik, Staat und Jugend waren tiefe Gräben aufgerissen.
Der neue Präsident wird nun einiges tun müssen, um diese Gräben zu überwinden und die Jugend seines Landes für sich zu gewinnen. Sarkozy hat zwar durchaus Zustimmung in allen Teilen der Bevölkerung finden können, doch in den Wahlergebnissen spiegelt sich ein Generationenkonflikt. „Die Jungen wählen Royal, die Älteren Sarkozy,“ fasste „Le Monde“ den Wahlausgang zusammen. Bei den Rentnern erzielte Sarkozy im ersten Wahlgang 40 Prozent Zustimmung, bei den über 65 Jahre alten Wählerinnen und Wählern lag der konservative Kandidat sogar an der Grenze zur absoluten Mehrheit.
Vor allem durch die Mobilisierung der Erstwähler erreichten die Präsidentschaftswahlen eine Rekordbeteiligung.