Ausgabe Oktober 2007

Der Preis des Wunders

Indien zwischen wirtschaftlichem Aufstieg und sozialem Abstieg

In den letzten Jahren hat das „offizielle“ Indien sich wegen seiner beschleunigten Wachstumsraten und der Annahme, diese brächten eine Verringerung der Armut im Lande mit sich, gerne selbst auf die Schultern geklopft. Und in diesen Chor der Lobredner sind nicht wenige renommierte Weltagenturen, insbesondere die Bretton-Woods-Institutionen (also Weltbank und IWF), begeistert eingefallen.

Unbestreitbar hat die indische Wirtschaft sich unter den Bedingungen der gegenwärtigen Globalisierung, gemessen an den Wachstumsraten des Bruttoinlandsprodukts (BIP), in letzter Zeit besser geschlagen als im vorausgegangenen Jahrzehnt. Es erscheint jedoch ein wenig verfrüht, die jüngste Beschleunigung (während der letzten drei bis vier Jahre) so zu interpretieren, als habe das wirtschaftliche Wachstum eine neue Dimension erreicht, die Steigerungsraten von acht bis zehn Prozent für das ganze kommende Jahrzehnt oder auch nur die nächsten fünf Jahre hindurch garantiere. Dennoch stellen die hohen und anhaltenden BIP-Wachstumsraten bei niedriger bis mäßiger Inflation während des Betrachtungszeitraums sowie das Ausbleiben größerer Finanzkrisen seit Anfang der 90er Jahre offenkundig die Aktivposten der indischen Bilanz dar. Zudem ist das Land für ausländische Investoren zweifellos attraktiver geworden, was sich an der Zunahme der Devisenreserven (derzeit ungefähr 180 Mrd.

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In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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