Ausgabe Dezember 2008

Musikindustrie: Lost in Cyberspace

Die Musikindustrie befindet sich seit geraumer Zeit in einer tiefen Krise und Umstrukturierung, die vor allem durch neue Formen des Musiktauschs und -kaufs via Internet geprägt wird. Die vormals mächtigen Musikkonzerne sind bis heute nicht Treiber, sondern Getriebene dieser Entwicklung, auf die sie spät und zögerlich reagiert haben. Warum haben sie sich mit dem Internet so schwer getan, die Dimensionen des damit einhergehenden Umbruchs unterschätzt und deren Wirkungen einzudämmen versucht, anstatt die Herausforderung frühzeitig anzunehmen und sich schnell und umfassend neu zu positionieren?

Zur Beantwortung dieser Frage reicht es nicht, dem Management der Konzerne pauschal Versagen vorzuwerfen. Es sind vielmehr allgemeine Schwierigkeiten des Umgangs mit neuen Technologien und hausgemachte Probleme, die dazu geführt haben, dass die Musikkonzerne im Zuge der Neustrukturierung ihres Geschäfts an Macht und Handlungsfähigkeit eingebüßt haben.

Eine erste Schwierigkeit lässt sich als Antizipationsproblem bezeichnen. Ende der 90er Jahre konnten zumindest technologisch aufgeschlossene Mitarbeiter der Musikunternehmen und Verbandsvertreter erkennen, dass das Internet für die Branche zu einer größeren Herausforderung werden würde.

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In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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