Der beste Freund des deutschen Mannes war sein Auto. Im Lack seines Daimlers spiegelte sich sein Selbstbewusstsein, sein BMW war ihm Ausweis schneller Erfolge, selbst ein Opel konnte ihm noch jene scheibengebremste Sicherheit bieten, die ihm sonst die NATO versprach, doch in Biberach an der Riss oder in Kyritz an der Knatter nie unter Beweis stellen musste. Fahrer von Last-Kraft-Wagen protzten auf den Hecks ihrer Kraft-Fahrzeuge „Ich hab den Längsten“ und der Geschlechterkampf schrieb sich auf der Heckscheibe so manchen Golfs in die Geschichte: „Ich bremse nicht für Frauen“.
Weit über den individuellen Stolz am eigenen Automobil hinaus galten den Deutschen ihre Autos als Ausweis ihres Könnens, ihrer Identität und ihrer Überlegenheit: Sie mochten diesen oder jenen Krieg verloren haben, selten genug sogar ein Fußballspiel, doch das Rennen auf der Autobahn machten immer die Deutschen. FIAT lux (Genesis 1,3) konnten die Italiener gern auf ihre schnell rostenden Gefährte schreiben, doch wenn es dann grünes Licht wurde, war der Porsche längst an ihnen vorbeigezogen. Die weichen Polster französischer Herkunft verführten den deutschen Fahrer kaum. Er blieb hart. Auch in der Kurve.