Ausgabe Juli 2009

Neoliberalismus auf Japanisch

Inmitten der Weltwirtschaftskrise, in deren Verlauf sich Japan von einem vermeintlichen Zuschauer zu einem am schwersten getroffenen Opfer gewandelt hat, 1 bereiten sich die japanischen Parteien auf die in den nächsten Wochen anstehende Wahl zum Unterhaus vor.

Inmitten der Weltwirtschaftskrise, in deren Verlauf sich Japan von einem vermeintlichen Zuschauer zu einem am schwersten getroffenen Opfer gewandelt hat, 1 bereiten sich die japanischen Parteien auf die in den nächsten Wochen anstehende Wahl zum Unterhaus vor. Zum ersten Mal seit über 15 Jahren ist dabei die Mehrheit der in der Nachkriegszeit fast ununterbrochen regierenden Liberaldemokratischen Partei (LDP) gefährdet. Im Mittelpunkt des Wahlkampfs stehen die Wirtschaftskrise und die anhaltende Kontroverse über die richtigen Gegenmaßnahmen. Erst zu Beginn dieses Jahrzehnts konnte die japanische Volkswirtschaft nach einer langjährigen Phase der Stagnation wieder ein bescheidenes Wirtschaftswachstum verzeichnen. Umso härter trifft nun die neuerliche Rezession das Land. Dabei droht das scheinbar sichere Finanzsystem Japans nicht nur an der spekulativen Aufwertung des Yen, sondern vor allem an der rückläufigen Produktion zu scheitern.

Die Wirtschaftskrise belastet in Japan, ähnlich wie in Deutschland, in erster Linie den Export.

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In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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