Elf Jahre nach dem Friedensvertrag in Nordirland, der mit dem Waffenstillstand von 1994 eingeleitet und mit dem Belfast Agreement von 1998 politisch besiegelt wurde, zeigten die jüngsten Anschläge auf zwei englische Soldaten und einen Polizisten durch die Splittergruppe Real IRA, wie fragil das gesellschaftliche Gefüge noch immer ist.
Elf Jahre nach dem Friedensvertrag in Nordirland, der mit dem Waffenstillstand von 1994 eingeleitet und mit dem Belfast Agreement von 1998 politisch besiegelt wurde, zeigten die jüngsten Anschläge auf zwei englische Soldaten und einen Polizisten durch die Splittergruppe Real IRA, wie fragil das gesellschaftliche Gefüge noch immer ist.
Tatsächlich ist die konfliktträchtige Spaltung in zwei Lager – irisch-republikanische Katholiken und britisch orientierte Protestanten – längst nicht überwunden. Nach wie vor mangelt es an wirksamen politischen Impulsen für eine neue, integrierte Gesellschaftsordnung. Diese müsste sich daran messen lassen, dass Entscheidungen nicht länger von der Rücksicht auf die historisch begründeten, bipolaren Gruppenidentitäten bestimmt werden. Deren im Belfast Agreement ausgehandelte Anerkennung trägt nämlich wesentlich zur Reproduktion der politisch-religiösen Spaltungen bei.