Die Welt-Aids-Konferenz im Juli verdeutlichte erneut den dringenden Handlungsbedarf bei der Bekämpfung dieser Krankheit – und überhaupt bei der Umsetzung des Menschenrechts auf einen höchstmöglichen Gesundheitsstandard. Zur Verwirklichung dieses Menschenrechts bedarf es insbesondere des Zugangs zu Medikamenten für die von lebensbedrohlichen Krankheiten Betroffenen. Derzeit jedoch sterben jährlich rund zwei Millionen Menschen an den Folgen von Aids, vor allem weil von den geschätzten zehn Millionen Erkrankten nur etwa 40 Prozent Zugang zu einer adäquaten medikamentösen Behandlung haben.
Doch die Entschlussfreudigkeit der Regierungen und die Kooperationsbereitschaft der Pharmaindustrie erweisen sich in diesem Bereich als viel zu gering. Die Aids-Bekämpfung scheint weiterhin keine Priorität zu genießen; dies schlägt sich insbesondere in der mangelnden Geber-Mentalität der reichen Mitgliedstaaten der Weltgesundheitsorganisation(WHO)nieder.
Ganz anders verhielt es sich bei der Ausgabenbereitschaft in Bezug auf die Schweinegrippe (H1N1). Ausgelöst wurde diese durch eine Pandemiewarnung, die von der WHO im vergangenen Jahr ausgesprochen und kürzlich fast unbemerkt wieder zurückgenommen wurde.
Als UN-Sonderorganisation gehört die WHO zu den wichtigsten Akteuren im Politikfeld „Globale Gesundheit“.