Ausgabe Oktober 2010

Big Pharma und die WHO

Die Welt-Aids-Konferenz im Juli verdeutlichte erneut den dringenden Handlungsbedarf bei der Bekämpfung dieser Krankheit – und überhaupt bei der Umsetzung des Menschenrechts auf einen höchstmöglichen Gesundheitsstandard. Zur Verwirklichung dieses Menschenrechts bedarf es insbesondere des Zugangs zu Medikamenten für die von lebensbedrohlichen Krankheiten Betroffenen. Derzeit jedoch sterben jährlich rund zwei Millionen Menschen an den Folgen von Aids, vor allem weil von den geschätzten zehn Millionen Erkrankten nur etwa 40 Prozent Zugang zu einer adäquaten medikamentösen Behandlung haben.

Doch die Entschlussfreudigkeit der Regierungen und die Kooperationsbereitschaft der Pharmaindustrie erweisen sich in diesem Bereich als viel zu gering. Die Aids-Bekämpfung scheint weiterhin keine Priorität zu genießen; dies schlägt sich insbesondere in der mangelnden Geber-Mentalität der reichen Mitgliedstaaten der Weltgesundheitsorganisation(WHO)nieder.

Ganz anders verhielt es sich bei der Ausgabenbereitschaft in Bezug auf die Schweinegrippe (H1N1). Ausgelöst wurde diese durch eine Pandemiewarnung, die von der WHO im vergangenen Jahr ausgesprochen und kürzlich fast unbemerkt wieder zurückgenommen wurde.

Als UN-Sonderorganisation gehört die WHO zu den wichtigsten Akteuren im Politikfeld „Globale Gesundheit“.

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In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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