Ausgabe Oktober 2010

Sudan: Eskalation mit deutscher Hilfe

Im Januar 2011 soll die südsudanesische Bevölkerung in einem Referendum darüber entscheiden, ob der Süden Teil eines vereinten Sudan bleibt oder unabhängig wird. Das Referendum geht zurück auf das am 9. Januar 2005 beschlossene „Umfassende Friedensabkommen“ zwischen der Zentralregierung in Khartum und der Rebellenorganisation Sudanesische Volksbefreiungsbewegung(SPLM), das den langjährigen Bürgerkrieg zwischen Nord- und Südsudan beendete. Danach sollte das Land in einer sechsjährigen Übergangsphase demokratisch transformiert und die Einheit „attraktiv“ gemacht werden.

Zur Überwachung und Unterstützung des Abkommens haben die Vereinten Nationen eine Militärmission eingerichtet, die United Nations Mission in Sudan (UNMIS).[1] Ihre Aufgabe ist die Überwachung des Waffenstillstands und des Abzugs der beiden Armeen aus der Grenzregion, die Hilfe beim Auf- bau gemeinsamer Nord-Süd-Armeeeinheiten, die Unterstützung bei der Ausbildung von Polizeikräften sowie beim Aufbau von staatlichen Institutionen und Infrastruktur im Südsudan.

Friedensabkommen vor dem Aus

Bislang hat der Waffenstillstand weitgehend gehalten. Ein stabiler Frieden ist jedoch nicht in Sicht.

Sie haben etwa 9% des Textes gelesen. Um die verbleibenden 91% zu lesen, haben Sie die folgenden Möglichkeiten:

Artikel kaufen (1.00€)
Digitalausgabe kaufen (10€)
Anmelden

Aktuelle Ausgabe Oktober 2025

In der Oktober-Ausgabe wertet Seyla Benhabib das ungehemmte Agieren der israelischen Regierung in Gaza als Ausdruck einer neuen Ära der Straflosigkeit. Eva Illouz ergründet, warum ein Teil der progressiven Linken auf das Hamas-Massaker mit Gleichgültigkeit reagiert hat. Wolfgang Kraushaar analysiert, wie sich Gaza in eine derart mörderische Sackgasse verwandeln konnte und die Israelsolidarität hierzulande vielerorts ihren Kompass verloren hat. Anna Jikhareva erklärt, warum die Mehrheit der Ukrainer trotz dreieinhalb Jahren Vollinvasion nicht zur Kapitulation bereit ist. Jan Eijking fordert im 80. Jubiläumsjahr der Vereinten Nationen mutige Reformen zu deren Stärkung – gegen den drohenden Bedeutungsverlust. Bernd Greiner spürt den Ursprüngen des Trumpismus nach und warnt vor dessen Fortbestehen, auch ohne Trump. Andreas Fisahn sieht in den USA einen „Vampirkapitalismus“ heraufziehen. Und Johannes Geck zeigt, wie rechte und islamistische Rapper Menschenverachtung konsumierbar machen.

Zur Ausgabe Probeabo

Weitere Artikel zum Thema