Ausgabe Oktober 2010

Sudan: Eskalation mit deutscher Hilfe

Im Januar 2011 soll die südsudanesische Bevölkerung in einem Referendum darüber entscheiden, ob der Süden Teil eines vereinten Sudan bleibt oder unabhängig wird. Das Referendum geht zurück auf das am 9. Januar 2005 beschlossene „Umfassende Friedensabkommen“ zwischen der Zentralregierung in Khartum und der Rebellenorganisation Sudanesische Volksbefreiungsbewegung(SPLM), das den langjährigen Bürgerkrieg zwischen Nord- und Südsudan beendete. Danach sollte das Land in einer sechsjährigen Übergangsphase demokratisch transformiert und die Einheit „attraktiv“ gemacht werden.

Zur Überwachung und Unterstützung des Abkommens haben die Vereinten Nationen eine Militärmission eingerichtet, die United Nations Mission in Sudan (UNMIS).[1] Ihre Aufgabe ist die Überwachung des Waffenstillstands und des Abzugs der beiden Armeen aus der Grenzregion, die Hilfe beim Auf- bau gemeinsamer Nord-Süd-Armeeeinheiten, die Unterstützung bei der Ausbildung von Polizeikräften sowie beim Aufbau von staatlichen Institutionen und Infrastruktur im Südsudan.

Friedensabkommen vor dem Aus

Bislang hat der Waffenstillstand weitgehend gehalten. Ein stabiler Frieden ist jedoch nicht in Sicht.

Sie haben etwa 9% des Textes gelesen. Um die verbleibenden 91% zu lesen, haben Sie die folgenden Möglichkeiten:

Artikel kaufen (1.00€)
Digitalausgabe kaufen (10€)
Anmelden

Aktuelle Ausgabe Dezember 2025

In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

Zur Ausgabe Probeabo

Weitere Artikel zum Thema