Ausgabe Oktober 2010

„Unsere Truppen sind der Stahl, aus dem unser Staatsschiff gebaut ist.“

Rede des US-Präsidenten Barack Obama zum Irak- Abzug der US-Truppen vom 31. August 2010

Mitte August verließen die letzten Kampftruppen der U.S. Army den Irak. Damit ist der von Barack Obama bereits im Präsidentschaftswahlkampf vehement kritisierte Kriegseinsatz offiziell beendet, wenn auch noch nicht abgeschlossen: Rund 56 000 Armeeangehörige verbleiben einstweilen, als Militärberater und Schulungspersonal, im Zweistromland. Wir dokumentieren die „Address to the Nation“, die Obama aus diesem Anlass hielt. – D. Red.

Guten Abend. Ich möchte heute über das Ende unseres Kampfeinsatzes im Irak, die weiterhin bestehenden Herausforderungen im Bereich der Sicherheit sowie die Notwendigkeit sprechen, unsere Nation hier, in der Heimat, wieder aufzubauen.

Ich weiß, dass dieser historische Augenblick in eine Zeit fällt, in der viele Amerikaner tief verunsichert sind. Wir befinden uns nun seit beinahe zehn Jahren im Krieg. Wir haben eine lange und schwere Rezession durchgemacht. Und inmitten all dieser Unwägbarkeiten erscheint die Zukunft, die wir für unser Land aufzubauen versuchen – eine Zukunft dauerhaften Friedens und langfristigen Wohlstands – vielleicht manchmal unerreichbar.

Aber dieser Meilenstein sollte alle Amerikaner daran erinnern, dass wir es sind, die die Zukunft gestalten, wenn wir zuversichtlich und entschlossen vorwärts gehen.

Sie haben etwa 7% des Textes gelesen. Um die verbleibenden 93% zu lesen, haben Sie die folgenden Möglichkeiten:

Artikel kaufen (1.00€)
Digitalausgabe kaufen (10€)
Anmelden

Aktuelle Ausgabe September 2025

In der September-Ausgabe plädiert Lea Ypi für eine Migrationsdebatte im Sinne der Aufklärungsphilosophie. Cinzia Sciuto fordert, der zunehmenden Aushöhlung des Völkerrechts mit einer entschiedenen Verteidigung desselben zu begegnen – und nicht mit Resignation und falschem Realismus. Für Georg Diez markieren die Kriegsverbrechen in Gaza und die fehlenden Reaktionen darauf einen Epochenbruch; sie stünden für nicht weniger als den Verrat des Westens an der Humanität. Herfried Münkler analysiert, wie Kriege historisch endeten und Friedenszeiten begannen und was das mit Blick auf den Ukrainekrieg bedeutet. Simone Schlindwein deckt auf, wie Russland junge Afrikanerinnen mit falschen Versprechen für die Kriegswirtschaft rekrutiert. Warum die grüne Digitalisierung ein Mythos ist und was der KI-Boom den Globalen Süden kostet, erläutern Ingo Dachwitz und Sven Hilbig. Und Eva-Maria Klinkisch sowie Markus Rieger-Ladich zeigen auf, wie Long Covid-Betroffene von der Gesellschaft und dem Gesundheitssystem systematisch ignoriert werden – und was dagegen zu tun ist. 

Zur Ausgabe Probeabo

Weitere Artikel zum Thema

Waffenruhe und Repression

von Katajun Amirpur

Die Schadenfreude in der iranischen Bevölkerung über die Tötung einiger verhasster Anführer der Revolutionsgarden währte nur kurz. Denn als Israel am 13. Juni Anlagen des iranischen Atomprogramms, militärische Einrichtungen und hochrangige Kommandeure der iranischen Militärführung angriff, wurde schnell klar: Benjamin Netanjahu hielt nicht, was er versprochen hatte.

Donald Trump und die moderne Konterrevolution

von Bernard E. Harcourt

Mit einer Flut von Präsidialdekreten und Notstandserklärungen hat Donald Trump die Axt an den US-amerikanischen Regierungsapparat und die globale Ordnung gelegt. Er zerschlägt den Verwaltungsstaat, schließt Behörden und entlässt Bundesbedienstete.