Als wären der gewaltsame Aufstand an der afghanischen Grenze und die Welle des Terrorismus wie auch die Wirtschaftskrise und die Jahrhundertflut des vergangenen Sommers nicht schon genug gewesen, wird Pakistan nun auch noch von einer Regierungskrise erschüttert.
Nachdem bereits im Dezember der kleinste Koalitionspartner, die reaktionär-religiöse JUI, die Regierung verlassen hatte, erklärte im Januar auch die säkulare Regionalpartei MQM ihren Austritt, um kurz darauf doch wieder halbherzig ihre Unterstützung der Regierung zu bekunden. Zugleich aber lehnte sie es ab, erneut Minister ins Kabinett zu entsenden. Damit hängt der Fortbestand der von der Pakistanischen Volkspartei (PPP) geführten Regierung unter Ministerpräsident Yousuf Raza Gilanis weiter an einem seidenen Faden.
Wenn der Bundesaußenminister bei seinem jüngsten Besuch in Pakistan vor allem die mögliche Rolle Pakistans für die Befriedung Afghanistans betonte, birgt dies daher, angesichts der ohnehin hoch angespannten Lage des Landes, ein beträchtliches Risiko. Zwar kann Pakistan eine gewisse – wenngleich oft überschätzte – Rolle für eine friedliche Entwicklung Afghanistans spielen, allerdings nur, wenn es selbst stabil und innerlich gefestigt ist. Dies ist aber gegenwärtig gerade nicht der Fall.