Ausgabe September 2011

Google vs. Facebook: Der Kampf um das Internet

Rund um das Internet baut sich seit einiger Zeit ein neuer Börsenhype auf. Er konzentriert sich dieses Mal auf Firmen, die Plattformen für soziale Netzwerke bereitstellen. LinkedIn, ein Netzwerk, in dem die Mitglieder berufliche Kontakte pflegen, hat in diesem Frühsommer als erstes dieser Unternehmen den Gang an die Börse gewagt. Facebook wird – als Shooting-Star der sozialen Netzwerke – wohl in den kommenden Monaten folgen.

Der aktuelle Börsenhype ähnelt in vielem seinem Vorgänger Ende der 90er Jahre, der vor allem durch den Börsengang von AOL und dessen Übernahme des Medienkonzerns Time Warner geprägt wurde.[1] Ähnlich wie seinerzeit liegt auch heute der spekulierte Börsenwert der neuen Social-Media-Firmen um ein Vielfaches über ihrem Umsatz. Die meisten der neuen Firmen erwirtschaften noch kaum Gewinne oder haben mit anhaltenden Verlusten zu kämpfen. Und ähnlich wie damals konzentrieren sich ihre Geschäftsvorstellungen auf die Idee, persönliche Daten und Werbemöglichkeiten zu verkaufen.

Allerdings hat sich der Markt für Internetwerbung in den vergangenen zehn Jahren entscheidend verändert. Zum einen lässt sich Werbung heute vor allem dank der Auswertung von zahllosen persönlichen Nutzerdaten erheblich gezielter, personalisierter und subtiler lancieren.

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In der September-Ausgabe plädiert Lea Ypi für eine Migrationsdebatte im Sinne der Aufklärungsphilosophie. Cinzia Sciuto fordert, der zunehmenden Aushöhlung des Völkerrechts mit einer entschiedenen Verteidigung desselben zu begegnen – und nicht mit Resignation und falschem Realismus. Für Georg Diez markieren die Kriegsverbrechen in Gaza und die fehlenden Reaktionen darauf einen Epochenbruch; sie stünden für nicht weniger als den Verrat des Westens an der Humanität. Herfried Münkler analysiert, wie Kriege historisch endeten und Friedenszeiten begannen und was das mit Blick auf den Ukrainekrieg bedeutet. Simone Schlindwein deckt auf, wie Russland junge Afrikanerinnen mit falschen Versprechen für die Kriegswirtschaft rekrutiert. Warum die grüne Digitalisierung ein Mythos ist und was der KI-Boom den Globalen Süden kostet, erläutern Ingo Dachwitz und Sven Hilbig. Und Eva-Maria Klinkisch sowie Markus Rieger-Ladich zeigen auf, wie Long Covid-Betroffene von der Gesellschaft und dem Gesundheitssystem systematisch ignoriert werden – und was dagegen zu tun ist. 

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