Ausgabe Dezember 2012

Kroatien versus Slowenien: Der Streit um die Adria

Bild: Sl-Ziga

Wer auch immer in Kroatien und Slowenien regiert, eines bleibt sich gleich, nämlich die alten Konflikte und Rivalitäten, die von den beiden westbalkanischen Staaten ausgetragen werden, wenn auch seit jüngstem in neuer Form und mit verstärkter Aggressivität. Im Kern geht es dabei um die Europäische Union, deren Mitglied Slowenien seit dem 1. Mai 2004 ist und Kroatien am 1. Juli 2013 werden soll. So jedenfalls besagt es der EU-Beitrittsvertrag, den Kroatien Ende 2011 unterzeichnete. Ein entsprechendes Referendum in Kroatien brachte am 22. Januar 2012 eine Zustimmung von 67 Prozent.

Grundkriterium für jeden EU-Beitritt sind jedoch „gutnachbarschaftliche Beziehungen“, von denen gegenwärtig ganz und gar nicht die Rede sein kann. Denn Slowenien will den kroatischen Beitritt zumindest verzögern, wenn nicht ganz verhindern. Bereits 2008 blockierte es monatelang Kroatiens EU-Verhandlungen; 2009 ratifizierte es schließlich als letzter Staat Kroatiens Nato-Beitritt.

Mit dieser Blockadepolitik gedenkt Slowenien im Vorfeld des kroatischen EU-Beitritts entschlossen fortzufahren, wie sein Präsident Danilo Türk Mitte Mai bereits androhte: „Kroatien sollte derzeit, da es um seinen EU-Beitritt geht, mehr auf seine Glaubwürdigkeit achten. Es arbeitet mit hinterhältigen Tricks [...].

Sie haben etwa 9% des Textes gelesen. Um die verbleibenden 91% zu lesen, haben Sie die folgenden Möglichkeiten:

Artikel kaufen (1.00€)
Digitalausgabe kaufen (9.50€)
Anmelden

Aktuelle Ausgabe Oktober 2025

In der Oktober-Ausgabe wertet Seyla Benhabib das ungehemmte Agieren der israelischen Regierung in Gaza als Ausdruck einer neuen Ära der Straflosigkeit. Eva Illouz ergründet, warum ein Teil der progressiven Linken auf das Hamas-Massaker mit Gleichgültigkeit reagiert hat. Wolfgang Kraushaar analysiert, wie sich Gaza in eine derart mörderische Sackgasse verwandeln konnte und die Israelsolidarität hierzulande vielerorts ihren Kompass verloren hat. Anna Jikhareva erklärt, warum die Mehrheit der Ukrainer trotz dreieinhalb Jahren Vollinvasion nicht zur Kapitulation bereit ist. Jan Eijking fordert im 80. Jubiläumsjahr der Vereinten Nationen mutige Reformen zu deren Stärkung – gegen den drohenden Bedeutungsverlust. Bernd Greiner spürt den Ursprüngen des Trumpismus nach und warnt vor dessen Fortbestehen, auch ohne Trump. Andreas Fisahn sieht in den USA einen „Vampirkapitalismus“ heraufziehen. Und Johannes Geck zeigt, wie rechte und islamistische Rapper Menschenverachtung konsumierbar machen.

Zur Ausgabe Probeabo

Weitere Artikel zum Thema