Putzen, Kochen, Kinderbetreuung oder die Pflege von Angehörigen – immer häufiger wird diese traditionell von Frauen ausgeführte, unentgeltlich geleistete Haushalts- und Sorgearbeit an bezahlte Hausangestellte abgegeben. Zumeist handelt es sich dabei ebenfalls um Frauen, häufig um Migrantinnen, oftmals um Minderjährige. Für Millionen Frauen ist bezahlte Haushaltsarbeit somit ein wichtiger Beschäftigungszweig. Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) schätzt die Zahl der Hausangestellten weltweit inzwischen auf 53 bis 100 Millionen.
In vielen Staaten Asiens und Lateinamerikas ist die Beschäftigung von Hausangestellten längst Normalität, aber auch in den Industriestaaten nimmt die Nachfrage privater Haushalte nach Haushalts- und Pflegehilfen kontinuierlich zu. Die Gründe dafür reichen von einer steigenden Frauenerwerbstätigkeit über alternde Gesellschaften mit vielen pflegebedürftigen Menschen bis hin zu mangelnden staatlichen und betrieblichen Angeboten zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Doch obwohl Ausmaß und gesellschaftliche Bedeutung von domestic work stetig zunehmen, sind die Arbeitsverhältnisse in dem Sektor bisher kaum reguliert: mangelnde soziale Absicherung, ungeregelte Arbeitszeiten und Niedrigstlöhne bis hin zu schweren Formen des Missbrauchs, der Ausbeutung und der Zwangsarbeit sind typische Probleme.