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Ausgerechnet eine Volksschullehrerin, nämlich die italienische Selfmade-Designerin Mariuccia Mandelli, musste vor 45 Jahren die ultrakurzen Hotpants kreieren. Nur damit heute eine ihrer Kolleginnen den Ärger ausbaden darf, und zwar an der Werkrealschule im baden-württembergischen Horb-Altheim. Dabei hatte Direktorin Bianca Brissaud es mit ihrem Brief an die sehr geehrten Eltern doch nur gut gemeint: „In letzter Zeit“, heißt es darin, „müssen wir gehäuft feststellen, dass Mädchen sehr aufreizend gekleidet sind.“ Bis nach den Ferien eine anständige Kleiderordnung ausgearbeitet sei, gelte daher die Regel: „Wer zu aufreizend gekleidet ist, der bekommt von der Schule ein großes T-Shirt gestellt.“
Staatliche Zwangsverhüllung also, wenn auch in bester Absicht: „Wir wollen damit ein kleines Stück zu einem gesunden Schulklima beitragen, in dem sich alle wohlfühlen und in dem gesellschaftliche und soziale Werte gelebt und gefördert werden.“ Ob sich die modebewussten Mädels bei brüllender Hitze in einem Zeltshirt wohler fühlen als in luftigen Mini-Shorts, darf mit Fug und Recht bezweifelt werden. Denn wie wusste schon Fashionqueen Vivienne Westwood: „Fashion is always about sex.