Vom Krisenkapitalismus zur neuen Solidarität

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Darüber, dass der Weltwirtschaft ziemlich unerfreuliche Zeiten bevorstehen, herrscht fast allgemein Übereinstimmung. Selbst wenn sie nicht einer weiteren, verheerenden Krise entgegentreibt, dürfte sie in einer Art Stagnation münden. Das Gerede über „grüne Belebungsspritzen“, die in einigen Volkswirtschaften geholfen haben sollen, erweist sich als ziemlich übertrieben. OECD, IWF und andere Institutionen korrigieren ihre ohnehin ziemlich niedrigen Prognosen zur Einkommensentwicklung ständig weiter nach unten, woraufhin sich regelmäßig herausstellt, dass auch die neuen Schätzungen wieder zu optimistisch waren, da die wirtschaftliche Flaute im größten Teil des globalen Nordens anhält. Besonders schlimm wirkt sich dies auf die Beschäftigungslage und die Arbeitseinkommen aus: Neue Arbeitsplätze entstehen – wenn überhaupt – nur schleppend und obendrein meist als fragile und prekäre Beschäftigungsverhältnisse. Zugleich sinkt in den meisten Ländern der Anteil der Löhne und Gehälter am Volkseinkommen weiter ab. Und sogar Kapitalerträge leiden zeitweise unter der Flaute.
Selbst wenn diese „neue Normalität“ zur Kenntnis genommen wird, behandelt man sie meist als etwas, auf das angeblich kein Staat und keine Regierung einen Einfluss hat – wie etwa nachlassendes Bevölkerungswachstum.