
Bild: Ggia (CC BY-SA 4.0)
Es bedurfte einer regelrechten Nacht-und-Nebel-Aktion, bevor die Eurozone sich auf ein weiteres Kreditprogramm für Griechenland verständigen konnte. Doch die Einigung in letzter Minute bedeutet noch kein Ende des Dramas. Denn weitere Finanzmittel wird Athen nur im Austausch für eine noch härtere Dosis jener Austeritätspolitik erhalten, deren Scheitern seit langem offensichtlich ist. Daher dürfte das gebeutelte Land erneut nicht auf den Pfad zu einer sich selbst tragenden Wirtschaft finden. Die Grexit-Gefahr bleibt damit virulent. Sollte das jetzige Programm wie vorgesehen ausgeführt werden, wird Griechenland nach dessen Auslaufen 2018 umgehend ein viertes Paket benötigen – oder aus dem Euro ausscheiden müssen. Die Rückkehr zur Drachme aber, ob erzwungen oder freiwillig, würde dem Land ökonomisch sogar noch mehr schaden. Athen braucht daher eine Alternative jenseits von erzwungener Austerität und katastrophalem Grexit. Realistisch betrachtet, kann diese heute nur darin bestehen, das vereinbarte Programm flexibel zu gestalten.
Verlust an Demokratie
Das allerdings wäre keine einfache Aufgabe, setzt doch das dritte Programm jenen alten falschen Kurs fort, den Staat zu Lasten der Gesamtwirtschaft zu schrumpfen und dabei den ökonomischen Absturz zu produzieren.