
Bild: AMISOM (cropped) (CC0 1.0)
Am 10. September wird in Somalia ein neuer Präsident gewählt. Doch frei wird der Urnengang keineswegs sein – und auch nicht fair. Denn die Nachbarländer Äthiopien und Kenia versuchen hinter den Kulissen sicherzustellen, dass eine ihnen genehme Führung in Mogadischu übernimmt.
Wenn diese Wahlen dem ostafrikanischen Land also nicht die lang ersehnte Stabilität bringen, dann liegt das vor allem an der fortgesetzten äußeren Einmischung: Seit 1991 wird in Somalia unter Leitung der Vereinten Nationen, der USA und der Europäischen Union sowie der Nachbarstaaten politisch experimentiert. Die somalische Bevölkerung wird dabei kaum einbezogen, lieber trifft man Verabredungen mit wenig bis gar nicht legitimierten „starken Männern“.
Obendrein lernen die intervenierenden Mächte kaum aus Fehlern der Vergangenheit. Immer wieder verfolgen sie im Prinzip dieselben Ansätze von Staatsbildung und Terrorismusbekämpfung, die bisher die Lage nur verschlimmert haben. Eine Folge ist die massenhafte Flucht junger Menschen auch nach Europa.
Die Geschichte der Interventionen
Die Interventionen begannen mit dem Ende der Diktatur von General Mohamed Siad Barre. Er war erst von der Sowjetunion, dann von den USA gestützt worden, verlor aber im Januar 1991 seine Macht.