Die Aufregung hätte größer kaum sein können, als bekannt wurde, dass ein Oberleutnant der Bundeswehr zum Putsch gegen seine oberste Vorgesetzte Ursula von der Leyen aufgerufen hatte. Dabei wurde nur eine Kleinigkeit übersehen: Die famose Bundesselbstverteidigungsministerin hatte sich längst selbst zur Strecke gebracht, jedenfalls politisch. Nicht mehr verwendungsfähig könnte daher bald das Urteil lauten.
„Aktiv. Attraktiv. Anders. – Bundeswehr in Führung“ hatte von der Leyens Reklame- und Rekrutierungskampagne im Jahr 2014 geheißen. „Anders“ trifft es wohl, aber anders als gedacht: Irgendetwas muss in der Armeeführung schiefgelaufen sein, wenn man an die jüngsten braunen Umtriebe denkt. Doch wer bei der Aufklärung immer nur die eigene Haut retten will, macht sich unbeliebt. In der Truppe hat die Ministerin inzwischen so viel verbrannte Erde hinterlassen, dass eine Vertragsverlängerung auf diesem Posten unmöglich erscheint.
Wo also nun hin mit Ernst Albrechts „Röschen“ und seinen spitzen Dornen? Im Kanzleramt wird bereits fieberhaft nach einer neuen Verwendung für die Zeit nach dem 24. September gesucht. Einfach wird die Sache nicht. Schließlich hat von der Leyen eigentlich schon alles durch.