
Bild: Ein Dollar- und ein Yuan-Schein, 13.10.2020 (IMAGO / Panthermedia / yetiyeaw)
Wenn im August die Staats- und Regierungschefs der BRICS-Staaten im südafrikanischen Johannesburg zu ihrem jährlichen Gipfeltreffen zusammenkommen, ist ihnen internationale Aufmerksamkeit gewiss. Denn nachdem die 2009 im russischen Jekaterinburg offiziell als BRIC gegründete und ein Jahr später um Südafrika erweiterte Gruppe aus Brasilien, Russland, Indien und China[1] in den 2010er Jahren aufgrund strategischer Differenzen eher als Dialogforum denn als relevanter geopolitischer Akteur agiert hatte, ist das Staatenbündnis seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine bestrebt, sein geopolitisches Gewicht zu steigern. Insbesondere Russland und China wollen das BRICS-Bündnis als geopolitisches Gegengewicht zum Westen und damit als zentrale Plattform des Südens positionieren. Brasilien, Indien und Südafrika verstehen die Staatengruppe dagegen vorrangig als Plattform zur Sicherung ihrer nationalen Interessen. Was also ist vor diesem Hintergrund vom kommenden BRICS-Gipfel zu erwarten?
Auf der Agenda steht in Johannesburg zum einen die Expansion des Bündnisses – erstmals seit seiner Erweiterung um Südafrika im Jahr 2010.