Ausgabe Dezember 2023

80 Jahre Bredthauer, 40 Jahre Blätter

Am 3. Dezember wird der langjährige „Blätter“-Chefredakteur und Verlagsleiter Karl D. Bredthauer 80 Jahre alt, wozu wir ganz herzlich gratulieren. Die „Blätter“ haben ihm viel zu verdanken, prägte er doch ganz wesentlich zwei der bisherigen vier „Blätter“-Perioden.

Am Anfang der „Blätter“-Geschichte – also noch vor der „Ära Bredthauer“ – stand eine bürgerliche Anfangsphase, mit einer neutralistisch ausgerichteten Blattlinie, die für die deutsche Einheit jenseits jeglicher Blockbindung und damit gegen die Adenauersche Westintegration stand. Verkörpert wurde sie von einem breit gefächerten Gründer- und Herausgeberkreis – von Hermann Etzel, Gründer der Bamberger Symphoniker und führendes Mitglied der Bayernpartei, über Karl Graf von Westphalen, anfangs in der CDU, später Präsidiumsmitglied der Deutschen Friedensunion, bis zu Paul Neuhöffer, Geschäftsführer und Leiter des linken Pahl-Rugenstein-Verlags.

Sie alle einte die Nähe zum 1954 gegründeten neutralistischen Deutschen Klub. Hinzu kamen unter anderem der Romanist Hans Rheinfelder, der Publizist Hermann Rauschning, der Theologe Hans Joachim Iwand und Robert Scholl, der Vater von Hans und Sophie, den hingerichteten Mitgliedern der „Weißen Rose“. Aus dieser Zeit stammt das Diktum des Theologen Karl Barth, die „Blätter“ seien „eine Insel der Vernunft in einem Meer von Unsinn“.

Mitte der 1960er Jahre setzt dann die zweite Phase ein.

»Blätter«-Ausgabe 12/2023

Sie haben etwa 19% des Textes gelesen. Um die verbleibenden 81% zu lesen, haben Sie die folgenden Möglichkeiten:

Artikel kaufen (1.00€)
Digitalausgabe kaufen (11.00€)
Druckausgabe kaufen (11.00€)
Anmelden

Aktuelle Ausgabe November 2025

In der November-Ausgabe ergründen Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey die Anziehungskraft des demokratischen Faschismus. Frank Biess legt die historischen Vorläufer von Trumps autoritärer Wende offen – ebenso wie die Lebenslügen der Bundesrepublik. Daniel Ziblatt zieht Lehren aus der Weimarer Republik für den Umgang mit den Autokraten von heute. Annette Dittert zeigt, wie Elon Musk und Nigel Farage die britische Demokratie aus den Angeln zu heben versuchen. Olga Bubich analysiert, wie Putin mit einer manipulierten Version der russischen Geschichte seinen Krieg in der Ukraine legitimiert. Ute Scheub plädiert für die Umverteilung von Wohlstand – gegen die Diktatur der Superreichen. Sonja Peteranderl erörtert, inwiefern sich Femizide und Gewalt gegen Frauen mit KI bekämpfen lassen. Und Benjamin von Brackel und Toralf Staud fragen, ob sich der Klimakollaps durch das Erreichen positiver Kipppunkte verhindern lässt.

Zur Ausgabe Probeabo