Ausgabe Dezember 2023

»Blätter«-Ausgabe 12/2023

In der Dezember-Ausgabe analysiert Jörg Armbruster die Machtverschiebungen im Nahen Osten nach dem 7. Oktober. Seyla Benhabib kritisiert die Glorifizierung der Hamas als Befreiungsbewegung. Simon Sebag Montefiore erklärt, warum Israel keine Kolonialmacht ist. Golineh Atai erinnert an die friedliche Revolution in der DDR 1989 – und zieht Parallelen zu den Aufständen im Iran. Im 75. Jahr ihres Bestehens befinden sich die Menschenrechte in schwerer See – Ferdinand Muggenthaler hält sie trotzdem für unverzichtbar. Steffen Vogel beleuchtet die Aktualität von Jorge Semprún. Und der Journalist Martin Rücker zeigt auf, wie sehr Long-Covid sowohl Betroffene als auch unser Gesundheitssystem belastet.

Druckausgabe kaufen (11.00€)
Digitalausgabe kaufen (11.00€)

Kommentare

Schweiz: Rechts = normal

Nach der eidgenössischen Parlamentswahl vom 22. Oktober zeigte sich die Diskrepanz zwischen Eigen- und Fremdwahrnehmung umgehend in den Schlagzeilen: „Wo Angst vor Fremden schon Folklore ist“, titelte etwa der nicht gerade als Speerspitze linker Publizistik bekannte „Focus“.

Venezuela: Vom Paria zum Partner?

Seit Jahren tobt in Venezuela ein erbitterter Machtkampf zwischen der Regierung von Präsident Nicolás Maduro und der rechten Opposition. Beide Seiten bedienten sich dabei in der Vergangenheit immer wieder undemokratischer Mittel. Nun könnte der Konflikt auf den Boden der Verfassung zurückgeholt werden.

Debatte

Glückwunsch

80 Jahre Bredthauer, 40 Jahre Blätter

Am 3. Dezember wird der langjährige „Blätter“-Chefredakteur und Verlagsleiter Karl D. Bredthauer 80 Jahre alt, wozu wir ganz herzlich gratulieren. Die „Blätter“ haben ihm viel zu verdanken, prägte er doch ganz wesentlich zwei der bisherigen vier „Blätter“-Perioden.

Kolumne

Die »Ökonomie der Frauen«

In seiner Komödie „Verlorene Liebesmüh“ von 1597 erzählt William Shakespeare die Geschichte vierer Franzosen, die sich im Spannungsbereich zwischen intellektueller Entwicklung und der Suche nach häuslichem Glück befinden. Etwa vier Jahrhunderte später hat die Harvard-Ökonomin Claudia Goldin das Stück aus der Perspektive amerikanischer Frauen nacherzählt, die Karriere und Familie in Einklang bringen müssen.

Aufgespießt

Kurzgefasst

Kurzgefasst

Die großen Demonstrationen in den arabischen Ländern zeigen: Die USA verlieren in den dortigen Bevölkerungen weiter an Ansehen, eine Aussöhnung mit Israel scheint unmöglich. Der langjährige Nahostkorrespondent Jörg Armbruster zeigt, wie die Enttäuschung über die Doppelmoral des „Westens“ die Machtverschiebung in der Region beschleunigt.

Analysen und Alternativen

Im Strudel der Wut

An den 13. Oktober dieses Jahres werden sich vermutlich viele Polizisten Ägyptens nicht allzu gerne zurückerinnern, war doch der Druck, der auf ihnen lastete, an jenem Freitag um ein Vielfaches höher als normalerweise. Massenproteste zu unterdrücken, das hatten sie gelernt. Diesmal war es aber komplizierter.

Narrative der Entmenschlichung

Schon vor dem barbarischen Angriff der Hamas am 7. Oktober war es schwierig, im Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern einen Friedensschluss zu erreichen. Nun scheint dies fast unmöglich, aber der Kern des Problems ist klarer denn je: Am Ende muss es Verhandlungen um einen sicheren israelischen Staat neben einem sicheren palästinensischen Staat geben.

Faschismus und Freiheitskampf

Er überlebte das KZ Buchenwald, koordinierte den antifaschistischen Untergrund in Francos Spanien, wurde zum Dissidenten der kommunistischen Bewegung und avancierte zum gefeierten Schriftsteller: Jorge Semprún hat die großen Hoffnungen des 20. Jahrhunderts geteilt, er hat die bitteren Enttäuschungen jener Epoche erfahren und die grausamen Verbrechen dieser Zeit bezeugt und erlitten.

Buch des Monats