Der Terror der Hamas und das Versagen der dekolonialen Linken

Bild: Das Flüchtlingsschiff Exodus im Hafen von Haifa, 22.3.1947 (Frank Shershel / Israeli Government Press Office)
Schon vor dem barbarischen Angriff der Hamas am 7. Oktober war es schwierig, im Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern einen Friedensschluss zu erreichen. Nun scheint dies fast unmöglich, aber der Kern des Problems ist klarer denn je: Am Ende muss es Verhandlungen um einen sicheren israelischen Staat neben einem sicheren palästinensischen Staat geben. Wie auch immer man auf die enorme Komplexität und großen Herausforderungen dieser möglichen Zukunft schaut, eine Wahrheit sollte unter anständigen Menschen offensichtlich sein: 1400 Menschen[1] zu töten und mehr als 200 weitere zu entführen, darunter zahlreiche Zivilisten, war ganz eindeutig falsch. Der Angriff der Hamas ähnelte einem mittelalterlichen Überfall mongolischer Horden, die auf Abschlachten und menschliche Trophäen aus sind – nur in Echtzeit aufgenommen und auf sozialen Medien ausgestrahlt.
Und doch haben seit dem 7. Oktober westliche Akademiker, Studenten, Künstler und Aktivisten die Morde einer terroristischen Sekte, die ein antijüdisches, völkermörderisches Programm vertritt, abgestritten, entschuldigt oder sogar gefeiert. Zum Teil geschieht dies offen, zum Teil hinter einer Maske von Humanität und Gerechtigkeit, zum Teil kodiert, besonders prominent in der Phrase „Vom Fluss bis zum Meer“, die einen erstarren lässt, weil sie implizit die Ermordung oder Vertreibung von neun Millionen Israelis unterstützt.