
Bild: Während des Wahlkampfes: Ein Mann trägt ein T-Shirt mit dem Bildnis des Oppositionskandidaten Bassirou Diomaye Faye an der Seite von Ousmane Sonko, Thiès, Senegal, 21.3.2024 (IMAGO / Le Pictorium / Nicolas Remene)
Der Sieg des 44-jährigen Oppositionskandidaten Bassirou Diomaye Faye bei den senegalesischen Präsidentschaftswahlen im März sorgte international für Aufmerksamkeit. Zuvor hatte der scheidende senegalesische Präsident Macky Sall das Land durch eine Verschiebung der Wahlen in eine tiefe politische Krise gestürzt. Dass am Ende dieser Krise weder ein Putsch noch eine unrechtmäßig verlängerte Amtszeit steht, sondern ein friedlicher, an den Wahlurnen herbeigeführter Machtwechsel, sendet ein starkes Signal in die Region, in der demokratische Regierungsmodelle nach verschiedenen Militärputschen unter Druck geraten sind.[1] Der Sieg Fayes steht zudem für eine Rekonfiguration der politischen Landschaft Senegals. Die Oppositionspartei PASTEF (Afrikanische Patrioten des Senegal für Arbeit, Ethik und Brüderlichkeit), für die Faye antrat, hatte im Wahlkampf einen Bruch mit dem bisherigen politischen System versprochen. Ihr klarer Sieg – 54 Prozent für Faye im ersten Wahlgang – ist auch Resultat der gewaltvoll von der Vorgängerregierung unterdrückten Proteste von Oppositionsanhängern mit über 20 Toten im Juni 2023, der darauf folgenden Inhaftierungen sowie der Einschnitte in Versammlungs-, Presse- und Meinungsfreiheit.
Im Tandem mit dem neuen Premierminister Ousmane Sonko, der wegen einer Verurteilung nicht selbst zu den Wahlen antreten durfte, soll Faye nun den mit vielen Hoffnungen verbundenen Aufbruch in eine neue politische Ära vollziehen.